einführungsrede zur ausstellung Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freue mich, dass ich heute mit Ihnen diese Ausstellung von Leena Krüger eröffnen darf. Ich hatte schon zwei Mal das Vergnügen, im Rahmen von Gruppenausstellungen über einige ihrer Arbeiten zu sprechen, eine Einzelausstellung ist doch aber immer spannender, weil dort in konzentrierter Form eine künstlerische Position gezeigt werden kann. Und dazu kommt noch, dass die Arbeiten in solch schönen Räumen wie denen des Künstlerhauses gehängt sind Bevor ich auf ihre Art zu malen allgemein und dann an zwei Beispielen besonders eingehe, möchte ich Ihnen einige Daten zur Person der Künstlerin nennen – ich denke, dass gerade bei ihr der biographische Hintergrund eine wichtige Rolle für das Verständnis ihrer Arbeiten bietet. Leena Krüger ist in Finnland geboren, hat dort Abitur gemacht, kam dann aber schon 1973 nach Deutschland, von 1984 bis 1992 hat sie mit ihrer Familie in

Välitila voi olla myös kolmas tila Keski-Suomen museossa 26.03. saakka Jyväskyläläissyntyinen kuvataiteilija Leena Krüger muutti Saksaan jo yli 30 vuotta sitten. Siksi hänen näyttelynsä otsikko on sekä suomeksi että saksaksi. Välitila ei ole mikään helppo sana ymmärrettäväksi suomalaisellekaan, mutta mielleyhtymiä ja henkilökohtaisia esimerkkejä se synnyttää keskusteluun vireästi. Välitila on asia- ja tilannesidonnainen sana. Ortlosigkeiten-sanan suora käännös on paikattomuuksia. Paikattomuus ja välitila eivät merkitse aivan samaa. Paikattomuus voisi olla vaikkapa välitilan yksi mahdollinen ominaisuus. Krügerin näkökulmasta lähtien voisi myös ajatella niin, että sanat näyttelyn otsikkona täydentävät toisiaan eikä toinen ole toisen käännös. Miksi panentua näin viitseliäästi näyttelyn nimeen? Siksi, koska se antaa voimakkkaan lähtölaukauksen itse taideteosten tarkasteluun, etten vastaavaa muista. Näyttelyn nimi on siis kiinteä osa itse teoksia ja niiden vaikutusta. Maalausten atmosfääri on kuitenkin sillä tavoin sisäänpäinkääntynyt, etteivät ne tahdo pysyä energisen otsikon mukana. Katsojan onkin hyvä jarrutella, jotta mielikuvilla on aikaa kehkeytyä. Otsikko on myös hyvin ajankohtainen, vaikka ajankohtaisuutta

erläuterung zu „Wir betreten feuertrunken, himmlische, deine Eurozone“ – Wenn sich Überschriften treffen Unter dem Titel „Wir betreten feuertrunken, himmlische, deine Eurozone“ – Wenn sich Überschriften treffen zeigten Diana Janecke, Leena Krüger und Matthias Walliser im Weißen Saal des Künstlerhauses Göttingen vom 21. März bis 21. April 2019 eine konzeptionelle Arbeit zum Thema Kommunikation und Interaktion. Seit Mitte 2017 setzten sich die drei intensiv mit Überschriften aus Tageszeitungen auseinander. In Anlehnung an das alte Spiel „Stille Post“ starteten die KünstlerInnen zu abgesprochenen Zeiten Aktionen, bei denen sie sich per E-Mail Schlagzeilen aus verschiedenen Tageszeitungen in festgelegter Reihenfolge zusendeten und so Gedichte tagesaktuellen Inhalts entstehen ließen: die erste Person sendete eine Überschrift an Person Nummer zwei, die wiederum reagierte mit einer für sie passenden Überschrift per E-Mail an Person Nummer drei und die wiederum an Person Nummer 1 usw. So entstand ein „Kreislauf der Schlagzeilen“, bei dem keiner

Auszug aus der Rede zur Jahresausstellung der GEDOK Hannover 2006 Meine sehr geehrten Damen und Herren, in dieser Jahresausstellung der GEDOK Hannover sehen Sie Arbeiten von 16 Künstlerinnen. Das ist viel, sehr viel zum Sehen. Nicht nur, dass auf knappem Raum sechzehn Künstlerpositionen ihre Luft zum Atmen finden müssen (und, so glaube ich sagen zu können, auch finden) - nicht nur das, für mich als Redner besteht die fast unlösbare Aufgabe darin, Ihnen in einer kurzen Einführung Sinniges und Sinnvolles zu sagen - ohne Sie zu langweilen oder aber den Arbeiten der Künstlerinnen Unrecht zu tun. Ich werde mich bemühen, beides zu unterlassen. Thema dieser Ausstellung ist "EIGENSINN". Wie bei jedem wirklich guten Thema ist das semantische Umfeld des zentralen Begriffs unscharf, dialektisch, interpretationsbedürftig. Ich werde versuchen, diese Unschärfe anhand der hier vertretenen Positionen zu verdeutlichen und in ihrer Notwendigkeit und auch Schönheit zu zeigen. [

erläuterung der ausstellung 2014 haben Diana Janecke, Leena Krüger und Matthias Walliser sich als Künstlerarbeitsgruppe zusammengetan. Im Oktober 2014 konzipierten sie die erste Ausstellung in der Reihe „Die Zeit heilt alle Wunden“ im Weißen Saal des Künstlerhauses Göttingen im Rahmen der bundesweiten Ausstellungsreihe des BBK (Berufsverband Bund Bildender Künstler) „Zeitgleich/Zeitzeichen“. In ihren meist objekthaften Arbeiten griffen sie verschiedene Aspekte der Beschleunigung, des Erinnerns und des Konservierens auf und legten den Grundstein für die Ausstellungen in der Städtischen Galerie Kubus in Hannover Anfang 2016 sowie im Herbst des selben Jahres in der Torhausgalerie in Braunschweig. Zu den Objekthaften Arbeiten und Installationen der Göttinger Ausstellung kamen in Hannover und Braunschweig Malerei, Grafik und Film dazu. Gemeinsam und einzeln gingen sie auch der Frage nach einer möglichen „Heilung“ nach: Gibt es eine Heilung? Kann Kunst ohne schmerzliche Erfahrungen überhaupt entstehen? Vielleicht sind die schönsten Jahre doch nur eine Illusion oder der

kritik zur ausstellung Ausstellung: Malerei von Leena Krüger in der Galerie des Künstlerhauses Göttingen Ob der Raum tief und meßbar ist, schwer zu sagen/ein Bild, das zerfällt vor den nur zu ahnenden Horizontalen/zurechtgerückt fehlt der betretbare Raum, Flutlicht hat Hintergrund und Bildfläche verschluckt“, ähnlich heißt es in einem Gedicht der Hamburger Lyrikerin Sabine Scho. In den weiten Flächen der Bilder Leena Krügers, derzeit in der Galerie des Künstlerhauses zu sehen, ist die Sprache versteckt, Worte, die nur still zum Erscheinen kommen, die dennoch keineswegs leise sind. Im Grau der Räume, das kein Grau ist, bleibt keine Farbe ungesagt. Gedämpft manchmal, mit einem Unterton wie aus weißkalkigem Regen, schält sich erst heraus, was Zeichen ist. Hier eine Gerade, eine Linie, ein breiter Strich, dort rahmende Balken, trennende Übermalungen. Die Malerin Leena Krüger steht in der meist ungegenständlichen Tradition tachistischer Kunst, verwandelt sich dem Gegenstand an, oszilliert auf einem Grat

einführungsrede zur ausstellung Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der Kunst und des Künstlerhauses, Liebe Diana Janecke, liebe Leena Krüger und lieber Matthias Walliser, Der weiße Saal zunächst leer wie ein unbeschriebenes Blatt, oder eine weiße Leinwand wurde immer wieder zum integralen Bestandteil der hier stattfindenden Ausstellungen. War er vielfach klassischer Ausstellungsraum, so besetzten in anderen Präsentationen Objekte den Raum, oder er wurde durch Installationen verwandelt. Ebenso integrierten sich Schrift, Sprache und Ton in die Konzepte und Arbeiten. Deren Verwendung ist heute in der bildenden Kunst selbstverständlich geworden und wurde teilweise zum eigenständigen Kommentar. Diese Nachbarkünste – wie zum Beispiel die Schrift - bildeten schon Anfang des letzten Jahrhunderts grundlegende Komponenten vieler Avantgarde -Strömungen wie: Dadaismus, Kubismus, Surrealismus oder Pop Art, Konzeptkunst und Informel. Es ist der Beginn einer tiefgreifenden Veränderung, in der die Einzelkünste versuchen Eigenschaften der anderen Künste zu erlangen. Zuweilen verdrängt das

einführungsrede zur ausstellung Als ich von Leena Krüger gefragt wurde, ob ich die Einführung zu Ihrer Ausstellung „Morgenzug in den Süden“ halten würde, habe ich spontan zugesagt. Und dies, obwohl ich weder ein ausgewiesener Kunstsachverständiger noch ein versierter Redner bin. Als Freund und als jemand, der seit vielen Jahren das Werk Leena Krügers kennt und schätzt, wollte und konnte ich mich ihrer Bitte nicht entziehen. Ob dies ein Fehler war, werden wir alle in wenigen Minuten wissen. Da Sie sehnlichst darauf warten, in aller Ruhe in diese wunderbare Bilderwelt einzutauchen, gehe ich gleich in medias res und lasse Sie für einige Minuten einfach an meinen Gedanken teilhaben. Der Ausstellungstitel „Morgenzug in den Süden“ konfrontiert uns sogleich mit einer Flut an eigenen Bildern und Assoziationen. Es geht, obwohl das wörtlich im Titel gar nicht vorkommt, natürlich ums Reisen. Nur sehr poetisch veranlagte Pendler würden davon sprechen, dass sie den

einführung zur ausstellung Meine Damen und Herren, der Titel dieser Ausstellung weist bereits darauf hin: Es geht um das Gedächtnis. Darauf komme ich gleich zurück. Aber beginnen möchte ich mit einer persönlichen Erinnerung. 19 Jahre ist diese Erinnerung jetzt alt. Am 12. November 1999 hatten wir zur Eröffnung der Ausstellung von Papiermalerei von Leena Krüger im damaligen Landeskrankenhaus Göttingen eingeladen. Damals hatte ich Leena Krüger gefragt, „Warum wird diese Ausstellung gerade im November gezeigt?“ Herbst und Winteranfang, so bekam ich zur Antwort, sei gerade ihre kreativste und aktivste Zeit. Das sei schon immer so gewesen. Außerdem könne man sich fragen: Wann haben die Leute Interesse an Kunst? Im November fallen die Blätter, das Licht werde spärlicher, die Welt leerer. Das gerade könne die Aufnahmebereitschaft für Kunst fördern. Das war vor neunzehn Jahren. 10 Jahre später, diesmal an einem 22. November, konnten wir dort die Ausstellung „usva“ – das bedeutet „Nebel“. Damals hieß es: „Sie, liebe Gäste, haben jetzt die

einführungsrede zur ausstellung „Die Zeit heilt alle Wunden“ kündet das Spruchband: als traditionelle Stickarbeit und als Rätsel. Heilt die Zeit alle Wunden? Glaubt man dem Internet, so ist dies ein Sprichwort, dessen Wahrheitsgehalt eher zweifelhaft ist. Alleine die Seite Sprichwort-Plattform.org listet 21 Beispiele für diese Zweifel auf (und keine einziges Positivbeispiel). Für die Ausstellung in Braunschweig haben Diana Janecke, Leena Krüger und Matthias Walliser das gestickte Spruchband in einen Kleidersack eingemottet – und es damit vor den Zeichen der Zeit geschützt. Ob das förderlich für den Heilungsprozess ist, bleibt abzuwarten. In der ebenfalls für diese Ausstellung entstandene Arbeit „Pass auf dich auf“ verbinden Diana Janecke und Leena Krüger den Spruch „Die Zeit heilt alle Wunden“ mit der Frage des „Immer und überall mit allen verbunden Seins“ und der damit verbundenen Problematik der Abgrenzung. Denn auch in sozialen Netzwerken sind wir verwundbar – und das Netz vergisst